Während die meisten Parteien die Infosphäre zu ihren Gunsten beeinflussen wollen, versucht der Journalismus, allparteiliche und gemeinwohlorientierte Inhalte zu liefern.
Schwindender Einfluss des Journalismus
Content-Flut
Redaktionelle Medien produzieren nur noch drei Prozent des digitalen Contents
Konkurrenz
KI, X, Podcasts, Hybrid-Formate etc. prägen immer stärker die gesellschaftsstiftenden Narrative.
Werbe-Flaute
Verschiebung der Werbegelder von redaktionellen Medien zu Plattformen
Nutzer-Schwund
35 Prozent der 18-24-Jährigen beziehen Nachrichten meist über soziale Medien
Vergiftete Infosphäre
Perpektiven-Powerplay
Rechtspopulist*innen manipulieren öffentliche Meinung. Massenmedien zementieren oft Vorurteile und schädliche Dynamiken.
Negative Affektlenkung
Viele Agenten der Infosphäre, auch redaktionelle Medien, schüren Angst, Empörung und Konflikte. Das trägt zur Polarisierung bei.
Rationalismus
Populist*innen manipulieren kollektive Gefühle. Medien argumentieren meist daran vorbei, Betroffene wenden sich oft von ihnen ab.
Visionslosigkeit
Inspirierende Perspektiven sind selten. Stattdessen geht es oft um Triviales oder die immer gleichen Probleme.
Wie der Journalismus sich entwickeln könnte
Meister der Selbstreflexion
Journalist*innen könnten Bewusstsein für ihren gesellschaftlichen Impact entwickeln und dafür Verantwortung übernehmen.
Hüter des Dialogs
Der Journalismus könnte zum leuchtenden Vorbild für eine reife Gesprächskultur werden.
Entwicklungshelfer der Gesellschaft
Journalismus könnte sich in den Dienst gesellschaftlicher Reifung stellen, indem er komplexes Denken, Empathie und einen respektvollen Umgang mit Unterschieden fördert.
Erweiterte Metriken
Redaktionen könnten neben betriebswirtschaftlichen KPI auch den psychologischen und sozialen Impact ihrer Geschichten messen — und Geschichten danach priorisieren.
Warum das gut wäre
Heilsam für die Infosphäre.
Journalismus gesellschaftlich wieder relevanter.
Chancen auf neues Geschäft.
Aufbau des Modells
Perspektivenreichtum
Mehr Perspektiven
Über unkonventionelle, unterrepräsentierte und flüchtige Sichtweisen berichten (Overtone-Fenster, Chain of Equivalence, Szenarienjournalismus, Systemtheorie, integrale Recherchekarte)
Unverzerrte Perspektiven
Biases und false balancing vermeiden (kognitive Verzerrungen, Zeugenbewusstsein, ethische Ordnungsprinzipien)
Kontrastreiche Perspektiven
Widersprüche und Ambiguität zulassen (Ambiguitätstraining)
Empathie für andere steigern (Safe Space und Mood Seeting, empathisches Zuhören, Circling, personenzentrierte Gesprächsführung, gewaltfreie Kommunikation, Big 5, biografisches Interview)
Resonanzintelligenz
Sensibilität für Stimmungen, kollektive Gefühle und Traumata steigern (Resonanztheorie, Global Social Witnessing, Systemaufstellungen, Social Presencing Theatre)
Affektlenkung
Sensibilität für Gefühle, die mein Bericht in Rezipient*innen erzeugen kann (Affektlenkung, sensible Sprache, Gesprächszerstörer)
Inspiration
Zuversicht
Selbst- und Urvertrauen und realistische Einschätzung von Hindernissen (realistischer Optimismus, Selbstwirksamkeitstheorie)
Lösungen
Lösungen zum Thema machen und kritisch beleuchten (Solution Based Journalism, emergentes Zuhören)
Aktivitätsfelder
Über die Transformation von Teilsystemen und Systemen berichten (Theorie U, Szenarien-Journalismus, Systemtheorie, Game Theory, Root-Cause-Analyse)
Alle Sichtweisen in gewichteter Form, hohe Wir-Raum-Kompetenz, Kokreation (Bohmscher Dialog, Warm Data Labs, Emergent Dialoges)
Toolbox
Die Toolbox teilt den Produktionsprozess einer Geschichte in sieben Phasen auf und bietet zu jeder Methoden an, um Perspektivenreichtum, Empathie, Inspiration und Gesprächsreife zu steigern.
1
Persönlichkeitsentwicklung
2
Story erspüren
3
Recherche
4
Story-Fokus
5
Storyboard
6
Produktion
7
Feinschliff
Validierung
Sentiment-Analyse
Bei einem Vergleich von integraleren SPIEGEL-Geschichten mit Standard-Storys schnitten die integraleren in puncto Tonfall, Stimmung und Respekt besser ab.
Pilot-Kurs
Ab August bringe ich ca. 15 Journalist*innen das Modell bei und lasse sie mit der Toolbox eigene Geschichten erstellen und veröffentlichen. Deren psychologischer Impact soll durch eine Universität ausgewertet werden.